Wenn ich schreibe, halte ich mich an meine Einträge in dem Tagebuch, das ich unterwegs geführt habe und auch, wenn es ein paar Lücken hier hat, sehe ich die Tage noch genau vor mir, erinnere mich an die kleinen Détails. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass wir an jenem Abend noch eine Modenschau der Friseur-Innung besucht haben, bei der Nicolette, Morganes Schwester und Jeans Frau, die Modelle geschminkt hat. Der Jahrmarkt danach, über den wir nur gelaufen sind und Churros gegessen haben. Wir haben nichts besucht, sind nicht einmal mit dem Karussel gefahren.
Ich erinnere mich, dass ich am nächsten Tag Perpignan besucht habe und es mir nicht gefallen hat. Es war einfach viel zu hektisch, viel zu viele Autos in der Innenstadt. Vielleicht wäre es aber anders gewesen, wenn ich direkt dort gewohnt hätte. Morgane besteht darauf, dass ich mit dem Bus fahre. Ich habe vorgeschlagen, mit dem Rad zu fahren, weil es ja ohnehin nicht so weit sei. Sie sagt, das sei gefährlich. Es gebe ein Lager von «Ziganes» dort. Ich verstehe nicht sofort, begreife dann aber, was sie meint: Sie meint jene Bevölkerungsgruppe, die sich geographisch nicht einwandfrei zuordnen lässt und die unter anderem deshalb in ganz Europa mit allerhand Vorurteilen behaftet ist. Ich nehme den Bus.
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